WaldMachtMut! zu Gast bei der Henry-Miller-Schule in Brackenheim

Jugend und BildungÖkologie

Aus dem selbst gebauten Waldsofa saß es sich richtig gut. Foto: SDW

Der Wald ist nicht nur Lebensraum für Tiere und Pflanzen, sondern auch Erholungs-, Ruhe- und Rückzugsgebiet für Menschen. Aber Wald ist noch viel mehr, nämlich ein spannender Raum, sich selbst, seine Stärken und die der Gruppe zu entdecken, Mut zu machen und Kraft zu spenden. Mit dem WaldMobil ist die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald e.V. Baden-Württemberg (SDW) schon viele Jahre unterwegs, um Schülerinnen und Schülern im Land den Lebensraum Wald spielerisch näher zu bringen.

(jr) Seit einigen Wochen gibt es hierzu ein neues Konzept. Es trägt den Namen WaldMachtMut! und ist ein mutmachendes und stärkenweckendes Programm für Jugendliche von 12 bis 15 Jahren. Entstanden ist es aus dem Wunsch der Nussbaum Stiftung, gerade diesen eine Möglichkeit zu geben, Natur und Umwelt aktiv zu erfahren. Vom 12. bis zum 14. Oktober war WaldMachtMut! nun nach dem Auftakt in Ammerbuch in Brackenheim zu Gast.

Jeden Vormittag trafen sich 10 Schülerinnen und Schüler der fünften bis siebten Klasse der Henry-Miller-Schule Brackenheim von 8 bis 12.30 Uhr mit ihrer Lehrerin Valerie-Christin Welker und der Waldpädagogin Daniela Getto. Das Ziel: Im Dialog mit und umgeben vom Lebensraum Wald sollen die Jugendlichen zum einen sich selbst und ihre Stärken erfahren, ebenso wie das Gefühl, dass sie ihre eigenen Wünsche und Anliegen selbst voranbringen und umsetzen können. Gleichzeitig erfahren sie den Wald als Kraftort, Übungsfeld und Ruhequelle. Hier erleben sie Positives und lernen einen Gegenentwurf zum gesellschaftlichen Wettbewerb kennen.

Allmorgendlich fand zunächst die Besprechungsrunde, das sogenannte „Council“ statt, bei dem alle Schülerinnen und Schüler zu Wort kommen konnten. Danach war am Montag zunächst einmal Ankommen angesagt und es hieß „Mut zur Wildnis“. Beim gemeinsamen Bau eines Waldsofas stand das Teamwork im Vordergrund, ebenso wie beim Aufstellen gemeinsamer Regeln, die über die gesamten drei Tage für alle gelten sollten. Die Jugendlichen machten sich zunächst unter fachkundiger Anleitung auf, verschiedene Tierspuren zu verfolgen um danach beim Anschleichspiel „Auerhahnjagd“ selbst „auf leisen Pfoten“ den Wald zu erkunden. Danach hieß es Zweige von Nadelbäumen sammeln, die für die Herstellung eines Waldbadesalzes auch gleich verarbeitet wurden.

Am Dienstag lautete das Motto „Mut zur Begegnung“: Beim Spiel „Warmer Rücken“ konnte auf einem Zettel am Rücken Lob notiert werden und bei der Kooperationsaufgabe „Reißender Fluss“ musste im Team ein imaginärer Fluss überquert werden. Am selbst gemachten Feuer wurde zum Abschluss ein schmackhafter und wärmender Wildkräutertee zubereitet.

Bei „Mut zum Ich“, dem Motto des letzten Tages, ging es für die Schülerinnen und Schüler am Mittwoch darum, eigene Stärken zu erkennen, sie zu benennen und ins „Guinness-Buch der Stärken“ einzutragen. Zu Hilfe kam den Jugendlichen dabei das Spiel „Mein Ort im Wald“, bei dem jede und jeder sich einen ganz eigenen und individuellen Ort im Wald suchte und dort für einige Zeit ganz alleine für sich blieb. Mit der Herstellung eines Wald-Talismans, der mitgenommen werden durfte, schufen die Schülerinnen und Schüler dann eine bleibende Erinnerung an die Waldtage.

Nach drei Tagen konnte Daniela Getto deshalb ein rundum positives Fazit ziehen: „Die Schülerinnen und Schüler waren mit Begeisterung dabei, es hat großen Spaß gemacht!“ Und Lehrerin Valerie-Christin Welker ergänzte: „Wald macht Mut und tut gut. Das durften die Schülerinnen und Schüler mit allen Sinnen eindrücklich erfahren. Am Ende waren sich alle einig: Wir wollen mehr!“

Brackenheim2020