Zweiter Workshop der NUSSBAUM Trainerschule

Jugend und Bildung

Ob Schlägereien oder Handynutzung in der Umkleide, aggressives Verhalten nach einer Auswechslung oder das Ausgrenzen von Mitspielern – Jugendtrainer sind oft mit kritischen Situationen konfrontiert. Der zweite Workshop der NUSSBAUM Trainerschule am 13. Juli in der Nussbaum Niederlassung Filderstadt und am 20. Juli in Ettlingen widmete sich der Frage, wie Trainer diese Herausforderungen optimal meistern können.

Eine gelungene Kommunikation ist der Schlüssel zu einer vertrauensvollen Beziehung zwischen Trainer und Sportler. Oft entstehen jedoch unbewusst Missverständnisse. Wenn Probleme nicht direkt angesprochen oder negative Gefühle nicht ausgedrückt werden, entsteht Frust. Wer versteht, dass Kommunikation auf mehreren Ebenen abläuft, erkennt, dass neben der Sachebene auch die Beziehungsebene zwischen Trainer und Sportler entscheidend ist, um diese zu verbessern. 

Zum Einstieg tauschten sich die Trainer in Kleingruppen über kritische Situationen aus ihrem Trainingsalltag aus und stellten ihre Ergebnisse vor. Egal ob im Fechten, Handball, Hockey oder Fußball, alle Trainer stehen vor ähnlichen Herausforderungen. Der Austausch zwischen jungen Trainern und erfahrenen Kollegen bot einen großen Mehrwert, da beide Seiten von den unterschiedlichen Perspektiven und Erfahrungen profitieren konnten. 

 

Praxisteil: Fallbeispiele und Perspektivwechsel 

Im praktischen Teil des Workshops wurden anhand von Videos verschiedene Fallbeispiele wie aggressives Verhalten nach einer Auswechslung oder das Boykottieren von Übungen besprochen. Jeweils zwei bis drei Trainer analysierten die Videos und präsentierten Lösungsansätze. Das Fazit: Es gibt keinen Königsweg, sondern stets mehrere Lösungswege. Bei jedem Konflikt müssen Aspekte wie das Alter und die Persönlichkeit des Sportlers sowie Wiederholungstaten berücksichtigt werden. 

Zum Abschluss wurde die Bedeutung eines Perspektivwechsels verdeutlicht. Jeder Trainer bekam einen Begriff wie Besserwisser, Mannschaftsclown oder Streber zugewiesen, den nur die anderen Teilnehmer sehen konnten, während der Trainer selbst ahnungslos war. Mit viel Spaß wurde geraten, doch schnell wurde klar, wie verunsichert man sich fühlt, wenn man nicht weiß, wie man in der Mannschaft wahrgenommen wird und die eigene Komfortzone verlassen muss. Dies zeigt, wie wichtig es ist, sowohl im sportlichen Kontext als auch im Alltag regelmäßig die Perspektive zu wechseln. 

Bis der dritte Workshop am 19. Oktober in Ettlingen und am 26. Oktober in Filderstadt zum Thema „Herausfordernde Elterngespräche steuern und führen“ stattfindet, können sich die Trainerinnen und Trainer weiterhin über eine spezielle Onlineplattform austauschen. Sie erhalten regelmäßig Blogbeiträge mit Praxisbeispielen und weiterführenden Informationen. 

Ettlingen / Filderstadt2024