Auerhahnjagd, Lobdusche, Welt retten - das Projekt WaldMachtMut! war zu Gast in Sinsheim

Jugend und BildungÖkologie

Zu den überraschendsten Momenten zählt, wenn man von sich selbst überrascht ist. Das mögen zwölf Jugendliche erfahren haben, die vom 24. bis 26. Oktober das Waldgelände oberhalb der Kalkofenhütte bei Sinsheim genauer kennenlernten. Die Gruppe der Sinsheimer Schule am Michaelsberg SBBZ ESENT nahm an dem Projekt WaldMachtMut! teil, das die Nussbaum Stiftung gemeinsam mit der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) seit Jahren organisiert.

Um es vorweg zu nehmen. Es war kein Zuckerschlecken. Die drei Tage waren von Regen geprägt. Am ersten Tag regnete es sogar ohne Pause. Doch die Schüler hatten dennoch wenige Berührungsängste gegenüber der Natur. Auch untereinander zeigten sie Kooperationsbereitschaft, sich auf das Projekt einzulassen. Bei den meisten Aufgaben waren sie motiviert bei der Sache und konnten die gestellten Aufgaben überwiegend gut lösen. 

Die Gruppe wurde von den Lehrkräften Marcel Mergel, Jekaterina Müller, Martina Ziegler, Sarah Pfeifer und Sophia Janson zusammengestellt, die auch vor Ort dabei blieben. Geleitet wurde das Projekt von Dr. Marco Ieronimo, dem Koordinator und Projektverantwortlichen für WaldMachtMut! bei der SDW. 

Ein Highlight war wie immer die „Auerhahnjagd“, einem Versteck- und Laufspiel, das die Jugendlichen locker machte und sie auf das Waldabenteuer einstimmte. Mit Begeisterung stellten sie auch das Waldbadesalz her. Dafür mussten sie Nadeln von Tanne und Kiefer sammeln, sie klein schneiden, mit Salz zusammen mörsern, bis es ein feines Pulver ergibt. Voller Stolz nahmen sie es mit nach Hause. Knifflig wurde es für die Jungs beim Feuermachen ohne Streichholz oder Feuerzeug. Bei dem ständigen Regen wurde es zur großen Herausforderung, die indes gemeistert wurde. 

„Gut kam bei den Schülern auch die „Lobdusche“ an, bei der zahlreiche positive Aspekte der Mitschüler gesammelt wurden.“ Um gegenseitiges aufeinander Verlassen ging es bei der „Baumbegegnung“: ein „blinder“ Partner musste geführt werden, um zu einem Baum zu gelangen, den man ertasten und später wiedererkennen sollte. Sehr gut lief für die Gruppe die Kooperationsübung „Welt retten“. Ein Ball als Weltkugel musste über eine Vielzahl von Schnüren balanciert, auf ein Ziel gelenkt und abgesetzt werden. Das erforderte Geschick, Geduld und vor allem eine gemeinsame Strategie. Viele Gruppen scheitern bei dieser Übung. Nicht so diese Jungs. Das wurde als gemeinsamer Erfolg gefeiert. Der Umgang der Schüler miteinander war insgesamt gut bis sehr gut. In der Redestab-Runden brachten sich die Schüler von Tag zu Tag mehr ein.“ 

Sinsheim2023