„Setzlinge der Zukunft“ für Bad Rappenau

Ökologie

Nussbaum Stiftung pflanzt 1500 junge Bäume für den ZukunftsWald

Ein feierlicher Anlass im Stadtwald von Bad Rappenau: Zwischen Treschklingen und Grombach konnten am 12. Dezember 1.500 Baumsetzlinge übergeben werden, die den Wald zukunftssicher machen sollen. Oberbürgermeister Sebastian Frei dankte der Nussbaum Stiftung als Spendenträgerin. Für ihn sei diese Aktion ein Schritt in die Zukunft sowohl der regionalen Wälder als auch des weitergefassten Klimaschutzes. Auch bei der jährlichen Waldbegehung des Gemeinderates sei das Projekt bereits positiv herausgehoben worden. In seinem Grußwort sprach er daher seine Hoffnung aus, dass diese jungen Bäume wurzeln und gedeihen. 

Projekt Zukunftswald 

Diese Meinung teilte auch Christine Herzog von der Nussbaum Stiftung. Das Projekt „ZukunftsWald“, zu der auch die Aktion in Bad Rappenau gehört, sieht vor, in 10 Jahren über 100.000 Bäume in Baden-Württemberg zu pflanzen. Seit Projektbeginn 2021 wurden bereits über 30.000 der Setzlinge an zahlreiche Städte und Gemeinden gespendet. Dafür arbeitet die Nussbaum Stiftung eng mit dem baden-württembergischen Landesverband der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) zusammen, die an diesem Tag durch Miriam Tsolakidis vertreten wurde. 

Interessierten erklärt Herzog die Kooperation mit der SDW folgendermaßen: Die Zusammenarbeit mit Experten in Theorie und Praxis ist das, was zukunftsorientierte und zielgerichtete Projekte wie den ZukunftsWald erst ermöglicht. 

Zukunftssicher 

Traubeneichen, Esskastanien, Flatterulmen, Elsbeeren und Speierlinge – dies sind die Baumarten, die an mehreren Stellen des Bad Rappenauer Stadtwaldes gepflanzt werden. Besonders die Esskastanie oder Marone sei dabei ein Hoffnungsträger, erklärte Forstrevierleiter Claus Schall bei der Besichtigung eines der Pflanzfelder. Die bereits vor über 2.000 Jahren von römischen Kolonien hier angesiedelte Art mediterranen Ursprungs ist gut angepasst an wärmere Temperaturen. Doch nicht nur mit Hitze müssen die jungen Pflanzen klarkommen: Auch Sturm, Trockenheit, Käferbefall und Wildverbiss können ihnen auf Dauer gefährlich werden.  

Nun begegnet man den Veränderungen im Wald mit offenem Gemüt. Eine einheitliche Lösung gibt es nicht, daher müssen Städte und Gemeinden oft ganz individuelle Ansätze für ihren Forst erarbeiten. In gewissenhafter Zusammenarbeit mit der SDW hatte man sich in Bad Rappenau für die Mischbewaldung aus diesen fünf Baumarten entschieden. Insgesamt seien durch das Projekt Zukunftswald bereits über 30 verschiedene Baumsorten angepflanzt worden, die ganz individuell auf die einzelnen Boden- und Klimaverhältnisse abgestimmt wurden, so Herzog. 

Ausblick 

Nach eigener Schätzung werden ca. 85% der hier gepflanzten Bäume die ersten Jahre überstehen und sichtbar wachsen. Vor der Gefahr durch Wildverbiss werden die Jungbäume erst nach etwa sieben Jahren sicher sein. Bis dahin benötigen sie regelmäßige Pflege durch das Forstteam. Und auch natürliche Prozesse werden weiterhin ihr übriges tun, um den Wald zu formen. So wies Förster Schall auf mehrere junge Fichten hin, die trotz des stetigen Rückgangs des Fichtenbewuchses wild wachsen. Insgesamt ist auch er positiv gestimmt, dass die regionalen Wälder auch in der Zukunft – trotz aller Anpassungen und Umschwünge – stark und gesund bleiben. Nicht zuletzt auch dank Initiativen wie des „ZukunftsWaldes“. (pvh) 

Bad Rappenau 2023