Steinkriecher, Saftkugler & Co. – Mit dem WaldMobil in Gomaringen

Jugend und BildungÖkologie

Gemeinde Gomaringen/Julia Burkhardt

Bei strömendem Regen lernten am 29. August zehn Gomaringer Ferienkinder das WaldMobil der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald kennen. Vielen Dank erst mal an alle, die dabei waren und bis Mittag durchgehalten haben – der Regen hatte nämlich kein Mitleid, zumindest nicht mit den Menschen.

Bei der Begrüßung in der Blockhütte wurden zunächst die Waldregeln besprochen, also wie man sich als Mensch am besten im Lebensraum Wald verhält. Danach bauten die Kinder auf dem Boden einen Baum nach und lernten anhand dieses Modells etwas über den Waldkreislauf und die Photosynthese. Sie erfuhren, wie Bäume über die Blätter mit Hilfe von Licht, Wasser und Kohlendioxid etwas Neues zusammensetzen: nämlich Glucose und Sauerstoff. Glucose zum Wachsen für den Baum – Sauerstoff für alle anderen Lebewesen. 

Die Kinder stellten dabei die Blätter dar. „Im Herbst segelt ihr damit zum Boden“, erklärte Silvan Hild von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald. „Blätter werden durch Klein- und Mikroorganismen – wie Pilze, Bakterien, Insekten und Würmer – zersetzt. Regenwürmer fressen die Blätter und verdauen sie zu Dünger für die Bäume.“ Die Kinder kamen aus dem Staunen nicht heraus, denn in einer Handvoll Erde wohnen so viele Lebewesen wie Menschen auf der Erde, also rund acht Milliarden. Der Baum zieht die Nährstoffe mit Wasser in sich auf und es wachsen neue Blätter. So schließt sich der Kreislauf. Die Baumwurzeln, die den Baum aus dem Boden versorgen, sind so groß, dass sie unterirdisch oft weiter ausgreifen als die Krone. So nennt man die Zweigspitzen eines Baumes. 

Zum Aufwärmen spielten die Kinder Tiere, die sich vor den Menschen verstecken. Mit dem Wissen um das Leben im Boden ging es im Anschluss mit Bodengläsern auf Spurensuche. In der Nässe wurden viele Lebewesen aufgespürt: ein goldglänzender Laufkäfer, eine Springspinne, eine Nacktschnecke, eine Kellerassel und ein Regenwurm. Sie wurden in der Blockhütte begutachtet und die Art festgestellt. Schließlich durfte jedes Kind die Tiere nachmalen und ihnen einen Namen geben. 

Steinkriecher oder Steinläufer gehören übrigens zu den Hundertfüßern, lernten die Jungen und Mädchen. Sie sind schnelle kleine Jäge. Saftkugler sehen zwar aus wie schwarze segmentierte Käfer oder Asseln, gehören aber zu den Tausendfüßern und können sich wie Kugeln zusammenrollen. Beide sind wichtige Bewohner des Waldbodens. 

Im Ergebnis hatten die Kinder etwas über die Schönheit der Natur, aber auch über die Wichtigkeit der kleinsten Lebewesen für den Wald gelernt. 

Das WaldMobil der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald wird über die Nussbaum Stiftung für das Ferienprogramm kostenfrei zur Verfügung gestellt. 

Gomaringen2023