Mit dem Walzerkönig ins neue Jahr
Stehende Ovationen bei den traditionellen Neujahrskonzerten der Nussbaum Stiftung im mit 650 Gästen ausverkauften Harres in St. Leon-Rot und tags darauf im Kursaal Bad Rappenau. Die mitreißenden Konzerte der Baden-Badener Philharmoniker unter der Leitung von Volker Christ standen am 4. Januar (St. Leon-Rot) und am 5. Januar (Bad Rappenau) ganz im Zeichen von Johann Strauss Sohn und den temperamentvollen Walzer- und Polka-Klängen. Sie machen den wohl berühmtesten Spross der Komponisten-Dynastie Strauss in seinem 200. Geburtsjahr unsterblich.
Eingangs hatte in St. Leon-Rot Medienunternehmer und Stifter Klaus Nussbaum die Gäste im noch jungen Jahr 2025 begrüßt und Einblick in das vielfältige Wirken der Stiftung gegeben. „Das Regionale und die Gesellschaft vor Ort – das sind unsere Spielfelder“, umriss Klaus Nussbaum den Umfang der 2011 gegründeten Stiftung. Im ebenfalls mit 450 Gästen ausverkauften Kursaal in Bad Rappenau wies Geschäftsführer Timo Bechtold auf die lange Tradition der Familie Nussbaum hin, das gesellschaftliche Leben in der Region vielfältig und nachhaltig zu unterstützen, was schon mit dem Vater Oswald Nussbaum begann.
Rasante und beschwingte Klänge
Der schmissige Auftakt mit dem „Zivio-Marsch“ machte in der Folge Lust auf die kommenden Interpretationen des Orchesters. Über den „Künstlerleben-Walzer“ ging die luftig-beschwingte Konzertreise „mit Schmackes“, wie Volker Christ lachend anmerkte, im „Klipp-Klapp-Galopp“ zu den „Märchen aus dem Orient“. Musikpädagoge und Dirigent Volker Christ, der humorvoll und kompetent moderierte, überließ den Musikern dabei viel Gestaltungsfreiheit. Mit der „Waldmeister“-Ouvertüre und den mal filigran, mal rasant performten Polkas „Die Nachtigall“, „Stürmisch in Lieb' und Tanz“ sowie die „Neue Pizzicato-Polka“ ging es in den zweiten Konzertteil. Der wohl berühmteste Walzer „An der schönen blauen Donau“ setzte einen Höhepunkt der Konzertreise mit „Strauss und Braus“. Die pure Lebensfreude im Dreivierteltakt übertrug sich auf das begeisternd applaudierende Publikum, das sich die Zugaben „Radetzky-Marsch“ und die „Eljen a Magyar“-Polka „erklatschte“.
Kunstgenuss und Spende
Seit jeher ist es Tradition beim Neujahrskonzert, den musikalischen Teil mit einer Spendenübergabe an eine gemeinnützige Organisation zu verbinden. So überreichte in St. Leon-Rot Klaus Nussbaum einen symbolischen Scheck über 2.500 Euro an Maximilian Leitzig vom Kleintierpark Bad Schönborn für die dortige Jugendarbeit.
In Bad Rappenau überreichte Timo Bechtold für die Nussbaum Stiftung eine Spende über den gleichen Betrag an die Familienherberge Lebensweg in Illingen, die sowohl schwer erkrankten Kindern als auch deren Geschwistern und Eltern eine Auszeit ermöglicht. Karin Eckstein, Gründerin im Jahr 2018 und Geschäftsführerin, dankte dafür herzlich auch im Namen der unterstützten Personen. Ihr Dank galt auch der mehrfachen Welt- und Europameisterin im Rudern, Carina Bär-Mennigen, die sich als regionale Botschafterin zur Verfügung gestellt hat.
Fazit zweier wunderbarer, nachhaltiger Konzerte: Der Dreiklang im beschwingten Dreivierteltakt, Inbegriff des Frohsinns und der Ausgelassenheit mit den virtuosen Melodien des Walzerkönigs Johann Strauss, hatte gezündet. (hjo)
St. Leon-Rot/Bad Rappenau 2025