Klassik-Hits im Dreivierteltakt begeistern beim Neujahrskonzert in St. Leon-Rot

Nach der herzlichen Begrüßung durch Klaus Nussbaum begann der heitere und beschwingte Konzertreigen mit Werken von Johann Strauss Sohn und den großen Vertretern der Welt des „Wiener Blut“ wie Franz Lehár, Franz von Suppé oder Carl Zeller. Klangvolle Ouvertüren, hinreißende Walzer, feurige Polkas und schmissige Märsche faszinierten das mitschwingende Publikum. Ob der Ohrwurm „Ich bin die Christel von der Post“ aus der Operette „Der Vogelhändler“ oder die bekannten Klassik-Hits der Strauss-Dynastie, die bekannten Kompositionen und Lieder waren allesamt garniert von einer „Wiener Blutspende“, wie der humorvoll durch das Programm führende Moderator Arndt Joosten anmerkte. Dirigent Volker Christ schuf mit seinem grandiosen Orchester eine festliche Atmosphäre, die den Gästen für das Neue Jahr Schwung und beste Laune brachte. 

Herausragend war die aus Graben-Neudorf stammende Koloratursopranistin Laura Kirchgässner. Die erst 27jährige Künstlerin setzte große Akzente und löste im Auditorium mit Charme und Können Entzücken und Gänsehaut aus. Die gespannt lauschenden Besucher wurden gleich mit zwei Stücken von Franz Lehár überrascht. Neben dem Intermezzo aus der Operette „Giuditta“ erklang aus dem gleichnamigen Werk auch „Meine Lippen, sie küssen so heiß“. 

Zur Tradition des wieder aufgenommenen Neujahrskonzerts gehört auch die Spendenaktion der Nussbaum Stiftung. Der Medienunternehmer und Stifter Klaus Nussbaum nimmt nicht nur seine unternehmerische Verantwortung wahr, er zeigt auch sein großes gesellschaftliches Engagement. Unter dem Beifall der Gäste überreichte er einen symbolischen Spendenscheck von 2.500 Euro an Christian Lange vom Handball-Leistungszentrum Rhein-Neckar-Pfalz. Mädchen und junge Frauen im Leistungssport erhalten dort eine ganzheitliche Förderung. Das verbandsübergreifende Nachwuchsprojekt ist deutschlandweit einmalig und gilt als Leuchtturmprojekt im weiblichen Handballsport. 

Über ebenfalls 2.500 Euro freute sich Günter Broichmann vom Deutschen Kinderschutzbund, Landesverband Baden-Württemberg. Unterstützt wird das Projekt "Starke Eltern – Starke Kinder". Viele Eltern sind am Ende ihrer Kräfte. Es sind hauptsächlich die Mütter, die den stetig steigenden Anforderungen oft nicht mehr gewachsen sind. Da ist der eigene Job, der Haushalt, da ist die Verpflichtung als Mutter und Kinderbetreuerin, als Animateurin und – wegen Corona – auch noch als Lehrerin am Küchentisch. Die Kraft lässt nach und der Druck wird immer stärker. Die Batterie wird leerer – ernsthafte Voraussetzungen für ein Burnout, für eine Depression. Leidtragende sind dann die Kinder. Mal wieder. Ein Kurs soll Müttern und Vätern mehr Leichtigkeit und Sicherheit in der Erziehung geben. 

Der frenetische Applaus am Ende des Konzertes mit dem Radetzky-Marsch als Zugabe bestätigte einmal mehr die außergewöhnliche Leistung der Philharmonie Baden-Baden und setzte im noch jungen Jahr ein dickes Ausrufezeichen. (Hans-Joachim Of)