Nussbaum Trainerschule - Workshop II

Jugend und BildungSport und Gesundheit

Zweiter Workshop der NUSSBAUM Trainerschule – Umgang mit kritischen Situationen

Ob Schlägerei oder Handynutzung in der Kabine, aggressives Verhalten nach einer Auswechslung oder Ausgrenzung anderer Mitspieler - Jugendtrainer stehen oftmals vor kritischen Situationen. Im zweiten Workshop der NUSSBAUM Trainerschule drehte sich alles um das Thema, wie die Trainer bestmöglich mit solchen Herausforderungen umgehen können.

 

Erfolgreiche Kommunikation in der Gruppe & Störungsgründe

Die passende Kommunikation ist ein wichtiger Zugang und die Basis für ein vertrauensvolles Verhältnis zwischen Trainer und Sportler, doch oftmals entstehen unbewusst Missverständnisse. Wenn Dinge nicht direkt angesprochen oder negative Gefühle nicht geäußert werden, baut sich Frust auf. Nur wer versteht, dass Kommunikation auf verschiedenen Ebenen abläuft, dass z. B. neben der Sachebene auch die Beziehungsebene zwischen Trainer und Sportler einen enormen Einfluss hat, kann sie erfolgreich verbessern.

Zum Aufwärmen tauschten sich die Trainer in Kleingruppen über kritische Situationen in ihrem Trainingsalltag aus und präsentierten anschließend ihre Ergebnisse. Egal ob Turnen, Fussball, Tanzen oder Handball, alle Trainer stehen regelmäßig vor ähnlichen Herausforderungen. Neben dem Austausch in der Gruppe war auch das Gespräch zwischen jungen Trainern und den „alten Hasen“ ein enormer Mehrwert. Beide Seiten konnten hierbei profitieren: sei es von jahrelanger Erfahrung und Souveränität als auch von neuen Ideen und Impulsen.

Praxisteil: Fallbeispiele & Perspektivenwechsel

Im zweiten Workshopteil wurden mithilfe von Videos Fallbeispiele, wie aggressives Verhalten nach einer Auswechslung oder das Boykottieren von Übungen, besprochen. Jeweils zwei bis drei Trainer analysierten die Videos und zeigten Lösungen auf, wie mit der Situation umgegangen werden kann. Als Fazit einigten sich alle darauf: es gibt keinen Königsweg, sondern immer verschiedene Lösungswege. Bei jedem Konflikt müssen Aspekte wie Alter, Persönlichkeit des Sportlers oder Wiederholungstaten vom Trainer im Blick behalten werden.

Dass auch ein Perspektivenwechsel hilfreich sein kann, wurde zum Abschluss deutlich. Jeder Trainer bekam einen Begriff zugeteilt wie z. B. Angeber, Öko oder Streber, den die anderen Teilnehmer sehen konnten, er selbst aber nicht. Mit viel Spaß ging es zur Sache und zum „Begriffe raten“. Schnell wurde allerdings auch deutlich, dass man sich verunsichert fühlt und aus seiner Komfortzone herausgerissen wird. Umso wichtiger ist es, auch im sportlichen Kontext oder im Alltag immer wieder die Perspektive zu wechseln.

Bis es im Oktober mit Workshop 3 zum Thema „Herausfordernde Elterngespräche steuern und führen“ weitergeht, können sich die Trainer weiterhin über eine eigens dafür eingerichtete Onlineplattform austauschen und bekommen regelmäßig Blogbeiträge mit Praxisbeispielen und weiterführenden Informationen.

St. Leon-Rot/Filderstadt2023