100 Traubeneichen stärken den Baumbestand

Ökologie

100 junge Traubeneichen helfen mit, den schwachen Baumbestand in der ehemaligen Deponie in Bondorf für den Klimawandel zu stärken. Die symbolische Baumspendenübergabe am 27. November ist Teil des Projekts ZukunftsWald der Nussbaum Stiftung. In enger Kooperation mit der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Landesverband Baden-Württemberg (SDW BW) und den kommunalen Forstverwaltungen finden jedes Jahr rund 10.000 Sauerstoff produzierende Nachwuchstalente einen neuen Wirkungskreis. Das große Ziel heißt: „ZukunftsWald - 100.000 in Baden-Württemberg“.

„Den Kommunen kommt eine wichtige Rolle im Erhalt und der dau­erhaften Pflege des Waldes zu. Als ehemaliger Kreisvorsit­zender der SDW im Landkreis Böblingen freut es mich sehr, dass die SDW und die Nussbaum Stiftung mit uns kooperie­ren und Nussbaum damit auch die Verbundenheit zur Regi­on und den einheimischen Wäldern zum Ausdruck bringt“, sagt Bernd Dürr, Bürgermeister der Gemeinde Bondorf.

Die Pflanzfläche in Bondorf sei ein spezieller Fall, erklärt Ul­rich Alber, Forstrevierleiter in Jettingen, der für die Gemein­de- und Privatwälder in Bondorf zuständig ist. In der Region Böblingen ist Wald rar – die fruchtbaren Lößböden des Gäus werden größtenteils landwirtschaftlich genutzt Auch der Bedarf an Gewerbegebieten und Wohngebieten ist hoch. „Große neue Waldflächen können hier nur sehr schwer ge­neriert werden“, führt Ulrich Alber aus. „Daher liegt uns viel daran, auch kleine Flächen für die Installation hochwertiger Wälder zu nutzen.“

Die nur 1,6 ha große Fläche, auf der im Frühjahr die 100 Traubeneichen gepflanzt wurden, ist eine ehemalige Deponie an der Bahnlinie, die in den 1970er- Jahren überfüllt und mit Erlen und Pappeln bepflanzt wurde. Der Baumbestand ist niedrig und von schlechter Qualität – die Erlen, die 80 % der Fläche ausmachen, sterben bereits teilweise ab. „Wir haben den Bestand durchforstet und für punktuelle Auslichtung gesorgt“, erklärt Ulrich Alber. „Damit wurden geeignete Flächen für neue Bäume frei. Wir haben dann je neun Eichen pro 25 qm im Weitverband gepflanzt.“ Um Verbissschäden zu vermeiden, wurden nicht kleine Setz­linge, sondern Großpflanzen verwendet. Gegen das Fegen des Rehbockes sind die Bäume mit einem biologischen Schäl- und Fegeschutz versehen. Zusammen mit der klein­teiligen Vorbereitung der Fläche war die Pflanzung also mit entsprechendem Aufwand verbunden. „Wenn sich die Ei­chen etabliert haben, können wir Weißtannen und Buchen pflanzen und so nach und nach eine natürliche Waldgesell­schaft etablieren. Auch wenn man von außen nicht viel sieht, wurden hier mit viel Können und Know-how die Wurzeln für ein Stück Wald der Zukunft gesetzt“, schließt Ulrich Alber ab.

Eine Brache wird zum Ökosystem

„Wir freuen uns sehr, dass wir mit der Spende von 100 Jungbäu­men einen Teil dazu beitragen konnten, eine Brache langfristig in ein lebendiges Ökosystem zu verwandeln“, sagt Andrea Held von Nussbaum Medien. „Am Ende des Projektes ZukunftsWald im Jahr 2030 sollen rund 100.000 Jungbäume einen Platz in Baden-Württembergs Wäldern gefunden haben. Unsere Ko­operationspartnerin, die SDW BW, ist dafür regelmäßig auf der Suche nach geeigneten Flächen und diesbezüglich in engem Austausch mit den kommunalen Forstverwaltungen.“

Laura Peters, stellvertretende Geschäftsführerin der SDW BW, betont: „Seit Gründung der SDW sind Baumpflanzungen, ne­ben der Waldpädagogischen Arbeit, zentrales Element unse­rer Vereinsarbeit. Wir sind eine zentrale Vermittlungsstelle zwischen nachhaltig begeisterten Unternehmen und Stiftungen, die durch finanzielle Unterstützung Baumpflanzungen möglich machen, und Waldbewirtschaftern, die mit diesen Mitteln zum Erhalt oder der Herstellung von Waldflächen beitragen.“

Bondorf2024